Perfektio-nichts-muss
Perfektionismus beschreibt das Streben nach Vollkommenheit. Er hilft Dir, Höchstleistung zu erbringen und sehr gewissenhaft vorzugehen. Das klingt erstmal nicht schlecht – doch wenn der Perfektionismus überhand nimmt, führt das schnell zu Stress, Angst, Unzufriedenheit und Selbstabwertung.
Ich will in diesem Blogartikel aus Sicht des Nervensystems auf den Perfektionismus schauen. Denn ob er für Dich eine Stärke oder Schwäche ist, liegt am Zustand Deines autonomen Nervensystems!
Funktionaler und dysfunktionaler Perfektionismus
Perfektionismus hat also gute und schlechte Seiten. Die Psychologie unterscheidet deswegen auch zwischen funktionalem und dysfunktionalem Perfektionismus:
- Funktionaler Perfektionismus motiviert Dich zu hohen Leistungen, lässt Dich über Dich selbst hinauswachsen und Deine Erfolge feiern. Gleichzeitig kannst Du Fehler und gelegentliche Misserfolge akzeptieren und aus ihnen lernen.
- Beim dysfunktionalen Perfektionismus dagegen stellst Du unrealistisch hohe Ansprüche an Dich selbst, hast regelrecht Angst vor Fehlern, akzeptierst keinerlei Kritik und willst alles bis ins kleinste Detail kontrollieren. Das führt häufig in einen Teufelskreis aus Druck und Selbstkritik, der bis zum Burnout führen kann.
Der dysfunktionale Perfektionismus ist aus Sicht des Nervensystems eine Schutzreaktion, mit der es Dich vor vermeintlichen Gefahren schützen will.
Perfektionismus als Überlebensstrategie
Das autonome Nervensystem ist verantwortlich für Dein wichtigstes Grundbedürfnis: Deine Sicherheit. Bei Gefahr schaltet es Dein Denken und Handeln in den automatisierten Überlebensmodus und sorgt über verschiedene Anpassungsstrategien (wie Kampf oder Flucht) dafür, dass Du überlebst.
Das ist bei realen Gefahren super – ist jedoch Dein Nervensystem zum Beispiel durch zu viel Stress und Belastung aus der Balance, sieht es in fast jedem äußeren Reiz eine Gefahr und Du steckst im Überlebensmodus fest.
Perfektionismus ist ein Weg, wie sich dieser Überlebensmodus im Alltag zeigen kann. Der dahinter liegende Glaubenssatz lautet: „Nur wenn ich alles perfekt mache, kann mir nichts passieren. Nur dann bin ich in Sicherheit und werde von anderen wertgeschätzt.“
Was kannst Du tun?
Dieser dysfunktionale Perfektionismus kostet unglaublich viel Energie und Lebensfreude. Oft versuchen Betroffene, direkt gegen den Perfektionismus vorzugehen – solange jedoch das Nervensystem dysreguliert ist, wird er als Symptom immer wiederkommen.
Stattdessen lohnt es sich, bei der Ursache anzusetzen und direkt mit dem Nervensystem zu arbeiten. So kommst Du langfristig zurück in Deine innere Balance und steigst aus dem Überlebensmodus aus. Und das hilft nicht nur mit dem Perfektionismus!
So einfach kannst Du starten:
- Reflexion: Mach Dir zuerst bewusst, wann der Perfektionismus Dein Verhalten übernimmt, also welche Situationen Dich triggern. Allein das Erkennen ist schon ein erster Schritt Richtung Regulation.
- Regulation: In einem zweiten Schritt kannst Du beginnen, Dein Nervensystem aktiv zu unterstützen. Das geht mit ganz kleinen, einfachen Schritten, die keine extra Zeit kosten. Hier kannst Du mehr über den Einstieg in die Arbeit mit dem Nervensystem lesen!
Je regulierter Dein Nervensystem ist, desto weniger muss Perfektionismus Dich beschützen. Und das bedeutet nicht, weniger erfolgreich oder ehrgeizig zu sein. Im Gegenteil: Wenn Dein Nervensystem sich sicher fühlt, entsteht Raum für echte Klarheit, Kreativität und Gelassenheit. Dann kann der Perfektionismus wieder seine positiven Eigenschaften entfalten. Perfektio-nichts-muss eben!
Spürst Du, dass Perfektionismus Dich oft antreibt – und gleichzeitig auslaugt? Und möchtest Du lernen, wie Du alte Muster auflösen kannst – nicht nur auf mentaler Ebene, sondern ganzheitlich? Dann lass uns gemeinsam hinschauen! In meinem Nervensystem-Schnuppercoaching bekommst Du Raum, Dich selbst besser zu verstehen, und erste Impulse, wie Du Dein Nervensystem stärken kannst. Hier kannst Du Deinen Termin buchen!
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