Mein Kopf ist eine alte Apotheke

Kennst Du diese wunderschönen alten Apotheken mit deckenhohen Holzschränken rundherum? In diesen Schränken sind lauter kleine Schubladen mit Schildchen und Knopf-Griffen, in denen alles seinen Platz hat. In der Mitte des Raumes steht eine Theke, hinter der die Apothekerin den Überblick über alles hat und immer genau das findet und rausholt, was sie gerade braucht.

Warum erzähle ich Dir das, fragst Du Dich? Weil dieses Bild das Ergebnis meiner letzten Coaching-Session ist und mir seitdem im Alltag hilft, meine innere Ruhe zu bewahren.

Wenn das Chaos überhand nimmt

Bei mir ist seit Anfang Februar extrem viel los, sowohl beruflich als auch privat. Meine Liste an To Dos wurde immer länger, ich saß bis spätabends am Schreibtisch und habe geplant und Dinge abgearbeitet. Es kommen im Moment einige komplexe Herausforderungen zusammen, die es zu lösen gilt.

Das fordert mich im Moment und ich hatte in den letzten Wochen häufig das Gefühl, dass mein Kopf vor lauter vernetztem Denken bald platzen muss. Genau dieses Thema habe ich dann mit in meine letzte Coaching-Session genommen – ich arbeite ja schon lange selbst mit einem Nervensystem-Coach (denn was ich weitergebe, praktiziere ich natürlich auch).

Spüren und Erlauben bringt kreative Lösungen

Beim Nervensystem-Coaching geht es darum, nicht nur auf rationaler Ebene Lösungen zu suchen, sondern den Körper und seine Empfindungen mitzunehmen. Über Spüren und Erlauben gebe ich den aufkommenden Gefühlen Raum und nehme so den Druck aus meinem System.

Bei mir persönlich zeigen sich diese Empfindungen dabei häufig über Bilder vor meinem inneren Auge, die ich dann mit Unterstützung meines Coaches beobachte und gestalte. Dadurch kommen mir kreative Ideen, ich fühle mich gestärkt und komme wieder in Einklang mit mir selbst.

Die aktuellen Herausforderungen haben sich in der letzten Session als unzählig viele blaue, ineinander verschlungene Fäden in meinem Kopf gezeigt, die unkontrolliert herumwuseln und von innen gegen meinen Schädel stoßen. Das hat den Druck im Kopf ausgelöst und hat mich schon beim Zuschauen angestrengt.

Doch während ich diesem Bild meine volle Aufmerksamkeit geschenkt und den Empfindungen Raum gegeben habe (statt es wie im Alltag einfach wegzuschieben und lieber wieder eine Aufgabe abzuarbeiten), kam mir plötzlich die kreative Lösung: Ich brauche diese alten Apothekerschränke in meinem Kopf!

Mein Kopf wurde zur historischen Apotheke

Und so habe ich vor meinem inneren Auge angefangen, mir eine wunderschöne alte Apotheke in meinen Kopf zu bauen. Jeder einzelne blaue Faden hat seine eigene Schublade mit Beschriftung und Knopf-Griff bekommen.

Das Sortieren hat eine Weile gedauert, doch am Ende stand ich vor einer sauberen Theke mit Blick auf die ordentlich aufgeräumten Schränke. Das Gewusel und der Druck auf den Schädel waren weg und ich konnte ganz in Ruhe entscheiden, wann ich welches Thema aus seiner Schublade holen will.

Gemeinsam mit meinem Coach habe ich im Anschluss dieses Bild dann auch in die Realität „übersetzt“: Wir haben ein großes Blatt Papier mit all meinen aktuellen Themen gefüllt.

Es hat so gut getan, einmal alles aus dem Kopf auf ein Blatt Papier zu bringen („Brain Dump“ nennt man das im Englischen) – jetzt muss mein Kopf mich nicht dauernd an jedes einzelne Thema erinnern, sondern ich habe alles vor mir, wenn ich es will und brauche!

Die Kraft der Bildsprache

Dieses Bild der Apothekerschränke hat mir in den letzten Tagen unglaublich geholfen. Wann immer ich merke, dass das Gewusel im Kopf wieder losgeht, erinnere ich mich an meine voll ausgebaute Apotheke. Zusätzlich habe ich mir auf meinem Computer ein Foto einer alten Apotheke gespeichert, das ich mir regelmäßig anschaue.

Das ist die Kraft der Bildsprache: Dieses eine Bild (und mein dazugehöriges Blatt Papier) schenken mir innere Ruhe und Gelassenheit – ich vergesse nichts, sondern jedes Thema hat seinen Platz und bekommt dann Aufmerksamkeit, wenn ich das entscheide.