Es läuft nicht immer alles nach Plan

Ich mache gerne Pläne – ich liebe einen strukturierten Online-Kalender und handgeschriebene To-Do-Listen (vor allem das Durchstreichen, wenn die Aufgabe erledigt ist…). So kann ich meine Tage und Wochen gut einteilen und meine Herzensprojekte voranbringen.

Doch manchmal kommt es anders als man denkt (oder plant). So war es bei mir letzte Woche: Ich hatte mir einiges vorgenommen. Doch dann haben wir mit der Familie ausführlich den 80. Geburtstag meines Vaters gefeiert, zusätzlich waren Handwerker im Haus und zu guter Letzt war ich einfach müde und fühlte mich ein wenig schlapp.

Ich habe das Notwendigste erledigt. Darüber hinaus jedoch sind meine Aufgaben liegengeblieben.

Meine Reaktion damals und heute: zwei Welten

Vor ein paar Jahren hätte mich das extrem gestresst. Ich hätte wahrscheinlich tagsüber trotz allem versucht durchzuarbeiten, mein Nacken- und Schulterbereich wäre verspannt und abends hätte ich vor lauter Gedankenkarussell nicht einschlafen können.

Mittlerweile haben sich meine Prioritäten verändert. Es ist mir wichtig, auf mich selbst und mein Wohlbefinden zu achten. Ich powere nicht mehr durch, sondern höre auf die Signale meines Körpers. Und ich versuche nicht mehr alles bis ins kleinste Detail zu kontrollieren, sondern vertraue darauf, dass sich schon alles irgendwie fügen wird.

Das war (und ist) ein langer Weg für mich. Manchmal klappt es besser, manchmal noch nicht ganz so gut. Doch ich merke, dass es mir gut tut, dass ich mich insgesamt fitter fühle, mehr Energie habe und bewusster meine Freizeit genießen kann.

Und – das war für mich das erstaunlichste – dass es keine negativen Auswirkungen auf meine Arbeit hat. Ich schaffe nicht weniger, liefere keine schlechtere Qualität. Im Gegenteil – ich kann kreativer an Projekte herangehen, einfacher Entscheidungen treffen und bin in meiner Kraft. Es darf auch leichter gehen!

3 Punkte, die mir helfen

Es kommt immer wieder vor, dass meine Pläne sich mehr oder weniger in Luft auflösen. So ist das Leben. In solchen Situationen helfen mir die folgenden drei Punkte, einen kühlen Kopf zu bewahren:

  1. Klare Prioritäten setzen: Was ist wirklich, absolut und unaufschiebbar wichtig? Das wird erledigt. Was kann warten oder abgegeben werden? Das wartet oder wird von jemand anderem gemacht. Und schon reduziert sich die To-Do-Liste um einiges!
  2. Flexibel bleiben: Ja, Pläne sind mir wichtig. Aber sie beherrschen nicht meinen Alltag. Ich habe sie aufgestellt, ich kann sie auch wieder umstellen oder ganz aufgeben. Sie sind ein Hilfsmittel, um mich zu organisieren – nicht mehr und nicht weniger.
  3. Einen klaren Übergang von Arbeit zu Freizeit schaffen: Für mich total wichtig – die Arbeit am Ende des Tages klar abzuschließen und dann mit frischer Kraft in den Feierabend zu starten und hier zu regenerieren. Denn sonst nehme ich die Arbeit gedanklich noch mit bis ins Bett!

Vielleicht hilft Dir einer der Punkte, wenn es bei Dir das nächste Mal rund geht. Du schaffst das!