Einfach weg mit dem Stress?
Fühlst Du Dich gerade gestresst? Das ist in der derzeitigen Situation kein Wunder – Corona, Krieg und dann noch der ganz normale Alltag, der weiterhin gemeistert werden will. Die Belastung ist hoch.
Damit bist Du nicht allein, denn Stress ist eines der zentralen Probleme unserer Leistungsgesellschaft. Laut Studien zeigt bereits jeder fünfte Deutsche typische Stresssymptome und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) nennt Stress eine der größten Gesundheitsgefahren des 21. Jahrhunderts. Und das war schon vor Corona-Beginn!
Stress einfach loswerden?
Meine Mission ist es, vielbeschäftigte Frauen dabei zu unterstützen, wieder mehr Balance in ihren Alltag zu bringen. Da spielt das Thema Stress und der Umgang damit natürlich eine zentrale Rolle. Oft wünschen sich meine Kundinnen, den Stress endlich loszuwerden. Er soll einfach weg! Dabei ist Stress grundsätzlich gar nichts Schlimmes – ganz im Gegenteil, er ist eine natürliche Reaktion Deines Körpers auf die Herausforderungen des Alltags. Er hilft Dir sogar, Deine Energie zu fokussieren und so Herausforderungen voller Kraft und gezielt anzugehen.
Zu einem Problem wird Stress erst, wenn auf die Phase der Anspannung nicht auch eine Erholungsphase folgt, in der Du wieder frische Kraft tanken kannst – und genau die fehlt häufig im hektischen Alltag. Es geht also nicht darum, den Stress aus Deinem Leben zu verbannen – sondern stattdessen wieder eine gesunde Balance zu finden zwischen Aktivität und Regeneration.
Wie entsteht Stress?
Stress ist etwas ganz individuelles. Er entsteht durch die persönliche Bewertung und Interpretation eines Auslösers, des sogenannten Stressors. Stressoren können jegliche Art von äußerem Reiz sein – z.B. Leistungsdruck, Zeitdruck, Überforderung bei der Arbeit oder in der Familie, soziale Konflikte oder ähnliches.
Wie Du mit diesen Stressoren umgehst, bestimmen Deine bisherigen Erfahrungen, Überzeugungen und Prägungen – Deine Konditionierung. Und die ist eben sehr individuell! Deswegen kann z.B. ein klingelndes Telefon Dich in Stress versetzen, während es Deinen Nachbarn völlig kalt lässt.
Noch dazu machen wir uns Stress auch selbst, basierend auf persönlichen Einstellungen: Eigenschaften wie Perfektionismus, der Wunsch nach Kontrolle, Ungeduld, hohe Ansprüche an uns selbst und ähnliches erhöhen das Stressniveau erheblich. Darin liegt jedoch auch ein Schlüssel zum Umgang mit Stress: Du selbst hast es in der Hand! Wie viel Stress willst Du in Dein Leben holen?
Wie zeigt sich Stress?
Stress zeigt sich auf allen Energie-Ebenen: körperlich, mental und emotional. In unserer Gesellschaft wird meist die mentale Ebene in den Vordergrund gestellt, doch für ein Leben in Balance ist es wichtig, alle drei Ebenen mit einzubeziehen, denn sie beeinflussen sich gegenseitig.
Symptome von (zu viel) Stress auf den drei Ebenen können sein:
- Körperlich: Anspannung / verkrampfte Muskeln (z.B. fester Unterkiefer, Bauchkrämpfe, Kopfweh, Rückenschmerzen) oder Überaktivität (z.B. Herzrasen, Beine zucken, Ohrensausen, Schwindel)
- Mental: Konzentration fällt schwer, Erinnerungslücken (bis hin zum Blackout), Gedanken rennen in alle Richtungen, kein Abschalten möglich
- Emotional: Gefühl der Anspannung, kurz vor dem Explodieren, gereizt, unzufrieden, aber auch bedrückt, müde, hoffnungslos, verwirrt oder unentschlossen
Was kannst Du tun?
Ich stelle Dir hier 4 Werkzeuge vor, die Dir beim Umgang mit Stress helfen können:
- Wahrnehmen: Mach mehrmals täglich kurze Check-Ins – leg dazu z.B. die Hände aufs Herz und schließe kurz Deine Augen. Wie geht es Dir gerade? Fühlst Du Dich gestresst? Ist es Zeit für eine Pause? Je besser Du Deinen aktuellen Stresslevel wahrnehmen kannst, umso proaktiver kannst Du immer wieder in die Balance kommen.
- Annehmen: Deine Einstellung zum Stress macht einen großen Unterschied. Nimm den Stress bewusst wahr und gestehe Dir ein, dass Du gerade gestresst bist. Sie ihn als Zeichen, dass es Zeit für eine Pause ist, anstatt Dich vom Stress noch mehr stressen zu lassen. Er ist quasi ein wohlwollender Freund, der Dich an Deine Selbstfürsorge erinnert.
- Eigenverantwortung: Wie ich schon beschrieben habe, ist ein Großteil des Stresslevels hausgemacht. Da kannst Du konkret ansetzen und Dich fragen: Was sind meine Grenzen? Wo schaffe ich mir selbst Stress? Wie kann ich besser priorisieren, was kann ich weglassen oder delegieren?
- Regeneration: Nach einer stressigen Phase braucht Dein System eine Phase der Regeneration, um wieder Kraft zu tanken. Was hilft Dir im Alltag, Deine Energie-Speicher wieder aufzufüllen, und wie kannst Du diese kurzen Pausen gut in Dein Leben einbauen?
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