Die Position des Kindes: Unspektakulär, aber wirkungsvoll

Körperlich, mental, energetisch, spirituell: Yoga wirkt auf vielen Ebenen. Ob Sportprogramm, Ansatz für ganzheitliche Gesundheit oder Werkzeug für persönliche Weiterentwicklung – das entscheidet jede:r von uns ganz individuell. Genau diese Vielfalt liebe ich am Yoga!

Bei mir hat es als sportliche Betätigung angefangen, doch mittlerweile steht für mich das gesamtheitliche System und gerade die Wirkung von Yoga auf das Nervensystem im Fokus (wer hätte es gedacht? ;)).

Die innere Haltung ist wichtig

Deswegen kommt es mir in meiner persönlichen Praxis und auch in meinem Yoga-Unterricht nicht darauf an, besonders anspruchsvolle Posen zu integrieren oder Instagram-mäßig dabei auszusehen. Stattdessen lege ich Wert auf die Intention hinter und die persönliche Wahrnehmung in der Yoga-Haltung.

Dazu eignen sich oft die vermeintlich „einfachen“ Positionen am besten – denn hier musst Du Dich nicht so sehr darauf konzentrieren, wo jetzt gerade welches Körperteil hinkommt. Du kannst vielmehr den Fokus darauf legen, welche Wirkung die Haltung auf Körper, Geist und Seele hat.

Ein wunderbares Beispiel dafür ist die Position des Kindes. Oft belächelt oder als Position zum Ausruhen abgetan, steckt viel mehr hinter dieser Pose! Lass uns das genauer anschauen – und auch gemeinsam ausprobieren.

Die Haltung des Kindes (Bālāsana)

Die Kindeshaltung ist vordergründig eine entspannende Position, in der sich der Körper regenerieren kann. Aus dem Fersensitz heraus beugst Du Dich dafür nach vorne und legst die Stirn auf der Matte ab.

Es gibt zahlreiche Variationen – mit geöffneten oder geschlossenen Knien, Arme nach vorne ausgestreckt oder entlang der Unterschenkel abgelegt, mit Hilfsmittel oder ohne, mit seitlicher Dehnung oder sogar mit Drehung. Hier findet jede:r seine Lieblings-Variante!

Kleine Position mit großer Wirkung

Auf körperlicher Ebene dehnt die Position die Wirbelsäule und besonders den unteren Rücken, fördert die Durchblutung und Verdauung und löst Verspannungen im Schulter-Nacken-Bereich (je nach Variation kommen weitere positive Effekte dazu).

Zusätzlich wird der Energiefluss harmonisiert und eine natürliche Atembewegung gefördert. Beides reguliert Dein Nervensystem, was beruhigend auf Körper, Geist und Seele wirkt.

Durch den Kontakt der Stirn zum Boden wird außerdem das Stirnchakra aktiviert und von Blockaden befreit. Das Stirnchakra ist eng verbunden mit der Funktion der Hypophyse, die wiederum für ein gut gesteuertes Hormon- und Nervensystem sorgt.

Du siehst also: Die Position des Kindes ist gleich auf mehreren Wegen eng verbunden mit der Regulation Deines Nervensystems. Sie hilft Dir, Stress abzubauen, Dich zu entspannen und neue Kraft zu schöpfen.

Dein persönliches Schneckenhaus

Die Haltung hat darüber hinaus auch eine tiefenpsychologische Komponente mit Wirkung aufs Nervensystem: Sie erinnert Dein Unterbewusstsein von der Form her an Deine Zeit als Embryo im Mutterleib und schenkt Dir so Urvertrauen und eine tiefe innere Sicherheit.

Eine meiner Yoga-Ausbilderinnen hat die Haltung des Kindes treffend als „persönliches Schneckenhaus“ beschrieben: Ein sicherer Ort, an den Du Dich jederzeit zurückziehen kannst. Hier spielt die Hektik und das Treiben in der Außenwelt für einen Moment keine Rolle.

Stattdessen lernst Du loszulassen und kannst Dich ganz auf die Verbindung zu Dir selbst fokussieren. Das zentriert Dich und schenkt Geborgenheit – Balsam für Dein Nervensystem!

Probier es aus!

Passend zum Thema des heutigen Newsletters habe ich Dir ein neues Video auf meinen YouTube Kanal geladen: Ich lade Dich ein in meinen Garten zu einem kurzen Flow durch verschiedene Varianten der Position des Kindes.

Meine Hündin Laya wollte am Anfang unbedingt mit aufs Video und zwischendurch laufen im Hintergrund auch Kühe durchs Bild. Schenk Dir diesen Moment der Selbstfürsorge und komm gleich mit mir auf die Matte!

Hier geht zum Flow rund um die Kindeshaltung (13min)

Abonniere gerne meinen YouTube Kanal und schenk mir ein Like oder einen Kommentar, wenn Dir meine Videos gefallen. Ich freu mich, wenn Du mit mir auf die Matte kommst!