Was Gitarre spielen mit dem Nervensystem zu tun hat
Eines meiner Ziele für 2025 ist es, Gitarre spielen zu lernen. Dieses Instrument fasziniert mich schon lange und ich hatte Lust auf etwas Neues – mal wieder ganz bewusst Anfängerin zu sein.
Inzwischen spiele ich seit fünf Monaten fast täglich. Nicht lange, manchmal nur ein paar Minuten (dafür konsequent). Ich lasse mir Zeit, gehe Schritt für Schritt – und bin absolut fasziniert, was ich in diesem Prozess über mich selbst und mein Nervensystem lerne!
Lernen ist ein Prozess
Letzte Woche habe ich mir einen Song ausgesucht, den ich schon länger lernen wollte („The Scientist“ von Coldplay – in der vereinfachten Version). Beim ersten Versuch: völliges Chaos. Kein Ton saß. Es hat sich furchtbar angehört – und ganz ehrlich, ich habe kurz überlegt, den Song doch lieber sein zu lassen.
Aber ich hab’s nochmal versucht. Und nochmal. Und nochmal. In kleinen Abschnitten. Bei reduzierter Geschwindigkeit. Mit einem Tag Pause dazwischen. Und beim 25. Mal (vielleicht war es auch das 27.) klang es auf einmal wie Musik. Nicht perfekt, aber stimmig: Als wüssten meine Finger plötzlich, was zu tun ist.
Es war ein richtiges Erfolgserlebnis, weil ich gemerkt habe, dass mein System gelernt hat. Und da ist mir bewusst geworden: Das funktioniert genau wie beim Nervensystem!
Denn wenn Du neue Wege gehst (zum Beispiel Grenzen setzen oder achtsamer mit Dir selbst umgehen willst), dann fühlt sich das am Anfang genauso an wie mein erster Versuch auf der Gitarre: fremd, holprig, irgendwie falsch. Doch mit der Zeit, mit jeder Wiederholung, entsteht Sicherheit. Und irgendwann wird es leicht!
5 Dinge, die Gitarre und Nervensystem gemeinsam haben
Als ich nach meinem Erfolgserlebnis noch weiter über den Zusammenhang zwischen Gitarre lernen und dem Nervensystem reflektiert habe, sind mir noch mehr Gemeinsamkeiten aufgefallen:
- Vor dem Spielen wird gestimmt
Bevor ich loslege, stimme ich meine Gitarre. Jedes einzelne Mal – sonst klingt alles schief, egal wie gut ich spiele. Auch das Nervensystem braucht regelmäßig Regulierung und Ausrichtung: Innehalten. Atmen. Spüren. Erst dann beginnt echte Verbindung. - Die richtige Spannung
Eine Gitarre klingt nur gut, wenn ihre Saiten gut gespannt sind – zu lockere Saiten klingen nicht, zu straffe reißen (alles schon passiert…). Auch das Nervensystem braucht Spannung und Entspannung in Balance – nicht Dauerstress, aber auch nicht völlige Inaktivität. Es geht um die feine Mitte. - Wiederholung bringt Flow
Am Anfang sind meine Finger unbeholfen, aber mit jedem Versuch wird es runder. Genauso läuft es mit inneren Prozessen, neuen Denk- und Verhaltensmustern: Sie brauchen Wiederholung, bis sie wirklich sitzen. Jede Wiederholung stärkt die neuronalen Verbindungen und schenkt Sicherheit. - Die Pausen machen die Musik
Ein Lied ohne Pausen ist nur Lärm. Erst die Stille zwischen den Noten macht es zu Musik. Auch das Nervensystem braucht echte Pausen zur Regeneration (nicht nur kurze Ablenkungen). Integration geschieht im Innehalten. - Jede Gitarre klingt anders
Jede Gitarre hat ihren individuellen Klang. Und selbst wenn zwei Menschen denselben Song spielen, wird es nie gleich klingen. So einzigartig ist auch das Nervensystem. Deswegen gibt es nicht den einen richtigen Weg – sondern nur Deinen.
Was willst Du üben?
Gibt es auch in Deinem Leben einen „Song“, den Du gerade neu lernen willst? Vielleicht ein Nein auszusprechen, Dir regelmäßig Pausen zu nehmen oder klare Entscheidungen zu treffen?
Was auch immer es ist, fang heute damit an. Und denk dran: Wiederholung macht den Meister. Aller Anfang ist schwierig – wichtig ist das Dranbleiben. Denk an meine (mindestens) 25 Wiederholungen, bei denen Coldplay noch nicht mal zu erkennen war – und jetzt zupfe ich entspannt die Melodie, als hätte ich nie etwas anderes getan.
Mit der Zeit klingt es nicht nur einfach nach Musik: Es klingt nach Dir ❤
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