5 Zeiträuber – mit hilfreichen Strategien
Kennst Du das auch: Du willst nur mal schnell die Uhrzeit auf dem Handy nachschauen – und schon poppen die Alerts auf und plötzlich ist eine ganze Stunde weg? (Die Ironie dabei: Wenn Du dann das Handy endlich wieder weglegst, weißt Du oft immer noch nicht, wie viel Uhr es ist!)
Wir leben in einer Gesellschaft, in der Zeit fast schon ein Luxusgut ist. Eng getaktete Termine, eine ellenlange To-Do-Liste und konstante Beschallung von Außen sind normal – Zeit für Selbstfürsorge und persönliche Weiterentwicklung kommt dagegen fast immer viel zu kurz.
Das hat natürlich Auswirkungen auf das Nervensystem und die physische, mentale und emotionale Gesundheit – und war für mich mit ein Grund, vor ein paar Jahren meinen Alltag ganz genau unter die Lupe zu nehmen: Ich wollte wissen, wo meine Zeit hin verschwindet. Das Ergebnis hat mich erstaunt!
Zeiträuber sind oft hausgemacht
Denn mir ist aufgefallen: Es sind immer die gleichen Dinge, die mir Zeit rauben. Und, was für mich besonders erschreckend war – viele dieser Zeiträuber habe ich selbst in meinen Alltag „eingeladen“!
Das bringt mich aber auch gleich zur guten Nachricht: Diese Zeiträuber kann ich (und damit auch Du) selbst kontrollieren. Über kleine Anpassungen habe ich so Schritt für Schritt meinen Alltag neu gestaltet und mir Freiräume für mich selbst geschaffen.
Genau darum geht’s in diesem Blogartikel: Ich stelle Dir die 5 häufigsten Zeiträuber vor – mit wirksamen Strategien, wie Du sie aushebeln kannst.
#1: Zeit am Bildschirm
Egal ob Handy, Tablet, PC oder Fernseher: Der Bildschirm ist einer der größten Zeitfresser. Rund zwei Stunden täglich verbringen die Deutschen im Schnitt allein am Handy – neben der verlorenen Zeit (über)reizt Du damit vor allem morgens und abends auch noch Dein Nervensystem.
Dabei hast Du viele Möglichkeiten, diesem Zeitfresser die Macht zu nehmen: So kannst Du zum Beispiel tägliche Zeitlimits für einzelne Apps einrichten (sehr hilfreich vor allem bei Instagram, TikTok und Co), die Push-Benachrichtigungen ausschalten oder Fernseher und Handy aus dem Schlafzimmer verbannen.
Die Zeit am Bildschirm ist für mich übrigens immer noch der schwierigste aller Zeiträuber – aber mit viel Achtsamkeit und klaren Regeln habe ich große Fortschritte gemacht.
#2: Ein übervoller Kalender
Ich weiß, wovon ich rede: Berufliche und private Termine, soziale Kontakte, Sport und mehr – mein Kalender ist meist gut gefüllt. Der feine Unterschied zu früher ist, dass ich heute bewusst bestimme, was in den Kalender hineinkommt.
Drei Dinge sind wichtig, wenn dieser Zeiträuber in Deinem Alltag eine Rolle spielt: Zum einen darfst Du Prioritäten setzen (was ist wirklich wichtig?) und im Gegenzug auch bewusst Nein zu unwichtigen Terminen sagen. Das allein schafft so viel Freiraum!
Zum anderen empfehle ich Dir, Zeit für Dich als feste, unverhandelbare Termine in Deinen Kalender einzutragen. Und nicht zuletzt: Plane Dir Pufferzeiten zwischen Deinen Terminen, falls es mal länger dauert (und falls nicht, hast Du direkt ein paar Minuten für Dich!).
#3: Multitasking
Ich war früher überzeugt davon, eine begnadete Multitaskerin zu sein. Bis ich im Rahmen meiner Nervensystem-Ausbildung gelernt habe, dass das Gehirn nicht multitasken kann – sondern immer zwischen den Aufgaben hin- und herspringt, sich jedes Mal neu darauf einstellen muss und ich dadurch unglaublich viel Zeit verliere.
*Einzige Ausnahme*: Routinen, die keine mentale Aufmerksamkeit benötigen. Du kannst also zum Beispiel einen Dir gut bekannten Weg spazieren gehen und Dich gleichzeitig auf ein Telefonat konzentrieren (solange Dir nicht irgendetwas Unerwartetes über den Weg läuft!).
Mein Tipp: Setze Dir für wichtige Aufgaben feste Zeitblöcke, in denen Du alle Ablenkungen ausschaltest. Du wirst merken, dass volle Konzentration einen riesigen Unterschied macht. Bau außerdem regelmäßig kurze Pausen ein, um durchzuatmen und frische Kraft zu tanken.
#4: Ständige Erreichbarkeit
Erinnerst Du Dich noch an die Zeit, als man nur über Briefe und Festnetz kommunizieren konnte? Durch die zunehmende Digitalisierung sind wir heute immer und überall und auf viele verschiedene Arten erreichbar.
Das raubt nicht nur Zeit, sondern hat auch noch dem unangenehmen Nebeneffekt, dass Dein Nervensystem sich konstant in Alarmbereitschaft befindet und immer auf das nächste „Ping“ wartet. Deswegen wundert es mich nicht, dass ständige Erreichbarkeit in der TK Stressstudie (aus 2021) als fünfthäufigste Stressursache genannt wurde.
Entspannter ist es, wenn Du Dir feste Zeiten für die Beantwortung von E-Mails, Nachrichten und Telefongesprächen setzt (dann mit voller Aufmerksamkeit – siehe Punkt 3). Und für Dein Nervensystem kannst Du Dir bewusste „Offline-Zeiten“ einplanen, in der Telefon, Email, Social Media etc. ausgeschaltet werden (das hilft dann auch gleich mit der Bildschirmzeit – siehe Punkt 1!).
#5: Fehlende Unterstützung
Dieser Punkt liegt mir besonders am Herzen, denn gerade wir Frauen denken noch viel zu oft, wir müssen alles alleine schaffen. Das kostet unglaublich viel Zeit – dabei könnte es häufig so viel schneller gehen, wenn wir die Schwarmintelligenz der Gruppe nutzen!
Drei Gedanken möchte ich Dir zu diesem Thema mitgeben: Frag einerseits aktiv nach Hilfe, wenn Du merkst, Du kommst nicht weiter. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die meisten Menschen sehr gerne unterstützen – und mir damit immer Zeit gespart haben.
Zögere andererseits nicht, Aufgaben bewusst an Familie, Freunde und Kolleg:innen zu delegieren. Manchmal hilft eine liebevolle, aber klare Ansage, damit nicht alles an Dir hängenbleibt. Denk dran: Es ist auch ein Zeichen des Vertrauens, wenn Du Aufgaben abgibst.
Und nicht zuletzt: Bezahlte Dienstleister und „Tauschgeschäfte“ sind ebenfalls eine großartige Möglichkeit, Zeit zu sparen und gleichzeitig ungeliebte Aufgaben in kompetente Hände abzugeben!
Komm ins Handeln!
Das ist eine Menge Stoff zum Nachdenken und Reflektieren. Ich lade Dich ein, diese Impulse mit in Deinen Alltag zu nehmen und so dem ein oder anderen Deiner Zeiträuber auf die Schliche zu kommen! Fang direkt damit an: Das kannst Du jetzt (und ich meine genau jetzt) tun:
- Frag Dich: Welcher Zeiträuber tritt in Deinem Alltag am häufigsten auf?
- Überlege Dir: Wie kannst Du diesem Zeiträuber die Macht nehmen? Vielleicht hilft einer meiner obigen Impulse!
- Komm in Aktion: Geh diesen Schritt (und sei er noch so klein) – schaff Dir direkt ein Erfolgserlebnis und genieße die Zeit, die Du Dir selbst damit geschenkt hast!
Denn Zeit für Dich, für Selbstfürsorge und persönliche Weiterentwicklung ist kein Selbstläufer. Du darfst tagtäglich wieder Zeiträuber entlarven und Dir Freiräume schaffen. In unserer hektischen Gesellschaft wird das wohl eine lebenslange Aufgabe bleiben – aber eine, die sich auf jeden Fall lohnt.
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