Volle Konzentration dank Drishti

Vielleicht kennst Du das Wort „Drishti“ aus dem Yoga-Unterricht: Ein Drishti, also ein bestimmter Punkt, den Du anschaust, unterstützt Dich vor allem in den Balance-Haltungen dabei, Stabilität zu finden und sicher zu stehen.

Doch Drishtis spielen auch über die Yoga-Matte hinaus eine wichtige Rolle und sind ein gutes Beispiel dafür, wie wir Prinzipien aus dem Yoga auch im ganz normalen Alltag nutzen können!

Was genau ist ein Drishti und wie wirkt es?

Das Sanskrit-Wort „Drishti“ (दृष्टि dṛṣṭi) bezeichnet eine Blickrichtung oder auch einen Fokuspunkt, auf den Du mit Deinen Augen schaust. Der Blick ist dabei nicht starr, sondern weich und sanft verschwommen – denn der Drishti soll Deinen Fokus auch nach innen lenken.

Ein Drishti wirkt dabei auf mehreren Ebenen:

  • Physisch: Der Fixpunkt dient Dir und Deinem Körper als Anker, an dem Du Dich „festhalten“ kannst. So muss Dein Körper sich nicht immer wieder neu im Raum orientieren – das schenkt Stabilität und Balance.
  • Mental/Emotional: Gedanken und Gefühle beruhigen sich, da durch den Fokus auf einen Punkt nicht dauernd neue Impulse auf Dich einstürzen. So schärfst Du Deinen Fokus und stärkst Deine Konzentration.
  • Auf Nervensystem-Ebene: Die Fixierung eines Punktes lässt Körper, Geist und Seele zur Ruhe kommen. So kann sich Dein Nervensystem regulieren und Du tankst frische Kraft.
  • Energetisch: Mit einem Drishti lenkst Du Deine Energie in eine bestimmte Richtung und kannst Dich so ganz bewusst auf Deine Intention und Ziele ausrichten. Das aktiviert Deine Schaffens- und Umsetzungskraft.
  • In Beziehung zu anderen: Wenn Dein Gegenüber Dein Drishti ist, bekommen Gespräche eine intensivere Qualität. Ohne Ablenkungen nimmst Du den anderen wirklich wahr und bist voll präsent.

Verschiedene Studien haben gezeigt, dass Du durch die achtsame äußere und innere Ausrichtung positiver denkst, Dich kraftvoller fühlst und selbstwirksamer handelst. So kannst Du mit Hilfe von Drishtis Deine Resilienz stärken und leidest dadurch weniger unter Stress und seinen körperlichen Folgen (wie z.B. Verspannungen, Bluthochdruck oder Nervosität).

Die 9 klassischen Drishtis

Jeder Punkt kann grundsätzlich ein Drishti sein. Vor allem im Ashtanga Yoga werden dabei neun klassische Drishtis als jeweilige Fokus-Punkte unterschieden:

  • Nasagrai Drishti: Die Nasenspitze (zum Beispiel in der stehenden Vorwärtsbeuge)
  • Brumadhye Drishti: Das dritte Auge bzw. zwischen den Augenbrauen (zum Beispiel in der Meditation oder im Fisch)
  • Nabi Chakra Drishti: Der Nabel (zum Beispiel im herabschauenden Hund)
  • Angusthamadhye: Der Daumen (zum Beispiel in der Aufwärts-Grußhaltung)
  • Hastagrai Drishti: Die Hände (zum Beispiel im Dreieck)
  • Parshva Drishti (2x): Die rechte und die linke Seite (zum Beispiel in allen Drehhaltungen)
  • Padayoragrai Drishti: Die Zehen (zum Beispiel in der sitzenden Vorwärtsbeuge)
  • Urdhva Drishti: Aufwärts (zum Beispiel im Krieger I)

Eine einfache Übung für Deinen Alltag

Drishtis sind also wirkungsvolle kleine Helfer, die auf ganz verschiedenen Ebenen wirken. Das Schöne daran: Diesen Fokus kannst Du üben (und das nicht nur auf der Matte) – und je öfter Du Dich bewusst ausrichtest, umso einfacher wird es.

Dazu will ich Dir heute eine kurze, unkomplizierte Drishti-Übung mitgeben, die Du immer und überall machen kannst. Erde dazu im Sitzen oder Stehen Deine Fußsohlen und atme für die Dauer der Übung entspannt ein und aus. Such Dir ein Drishti, also einen Punkt, den Du während der kurzen Übung sanft fixierst.

Stell Dir dann vor, dass Du nach unten Wurzeln schlägst und Dich fest verankerst. Gleichzeitig wächst Dein Körper und dehnt sich in alle Richtungen in den Raum hinein aus. In diesem Bild bleibst Du – vielleicht nur ein paar Sekunden, vielleicht etwas länger, ganz so, wie es sich für Dich gut anfühlt. Spür zum Abschluss kurz nach, wie Du Dich jetzt fühlst.

Dieser einfachen Übung mit Drishti wird nachgesagt, dass sie körperliche Blockaden lindert (z.B. Verspannungen im Nacken oder im Kiefer) und auch mentale Knoten und Verwirrungen in den Gedanken löst. Du „reinigst“ den Körper über den klaren Blick und die volle Konzentration. Probier es aus!

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