Bist Du gestresst?
Übers Wochenende habe ich mal wieder ein paar wissenschaftliche Studien gelesen und war geschockt: 64% der Menschen in Deutschland (mehr als die Hälfte der Bevölkerung!) fühlen sich laut einer Studie der TK mindestens manchmal gestresst und kraftlos, 26% sogar häufig.
Besonders Frauen sind davon betroffen: Sie stellen hohe Anforderungen an sich selbst, wollen Beruf, Karriere, Familie und Freizeit perfekt miteinander vereinbaren. Wofür dann häufig keine Zeit (und keine Energie) mehr bleibt, sind sie selbst und ihre Bedürfnisse.
Unsere Leistungsgesellschaft fordert uns einiges ab, und das hat Auswirkungen auf Körper, Geist und Seele: Erschöpfung, Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Verspannungen, Migräne, Niedergeschlagenheit und Depressionen sind weit verbreitet.
Der Wunsch nach mehr Balance
Passend dazu wurden laut einer Umfrage des GfK Vereins nach den dringlichsten Wünschen der Deutschen Gesundheit und eigenes Wohlbefinden von mehr als der Hälfte der Befragten als erstes genannt.
Wenn der Wunsch nach mehr Balance so groß ist – warum setzen wir ihn dann nicht um? Mir begegnen in meiner Arbeit immer wieder die drei gleichen tieferliegenden Gründe:
1. Der Vergleich nach außen
Das menschliche Gehirn vergleicht sich gerne – und zwar immer nach oben. Wir schauen vor allem auf die Menschen, die vermeintlich alles perfekt machen. Das lässt uns einsam, zurückgelassen, gestresst und schlecht fühlen – und erzeugt einen wahnsinnigen Druck, „besser“ werden zu müssen.
Lass mich Dir sagen – wir alle hadern mit Herausforderungen. Keiner ist perfekt oder kann alles. Und das ist ok so! Es kann Dir egal sein, was bei anderen passiert – wichtig bist Du. Mach Dir bewusst, wo Du Dich vergleichst, und nimm Dir den Druck raus. Es ist kein Wettbewerb.
2. Die Opferrolle
Oft kommt in stressigen Situationen auch der Gedanke auf, dass wir nichts an dieser Situation ändern können. Wir fühlen uns hilflos ausgeliefert, ein Spielball der äußeren Ereignisse. Dieses Gefühl schafft Unsicherheit, und das wiederum stresst uns noch mehr.
Dabei bist Du niemals hilflos! Selbst wenn Du an der Situation nichts ändern kannst (und schon da geht meist mehr, als Du denkst), kannst Du bestimmen, wie Du darauf reagierst. Dieses Gefühl der Selbstbestimmung und Kontrolle baut Selbstvertrauen auf und Stress ab.
3. Das schlechte Gewissen
Hinter dem dritten Grund steht häufig die Angst, sich selbst und sein Umfeld zu enttäuschen. Wir sind zwar gestresst, aber Zeit für uns ist nicht drin – denn Verpflichtungen müssen erfüllt werden, andere Menschen (Familie, KollegInnen, Freunde) zählen auf uns.
Jeder von uns will für andere da sein und seinen Beitrag leisten. Doch Du kannst nur geben, was Du hast – und wenn Deine innere Kraft aufgebraucht ist, ist auch für andere nichts mehr da. Dich gut um Dich selbst zu kümmern ist also quasi die Voraussetzung, Dich auch gut um andere kümmern zu können!
Wie sieht es bei Dir aus?
Gehörst Du zu den 64% der gestressten Deutschen und wünschst Dir mehr Balance und innere Kraft? Dann mach Dir bewusst: Du hast es in der Hand. Fang doch gleich mit den oben genannten Gründen an – wo findest Du Dich wieder und wie kannst Du das angehen?
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