Wie Co-Regulation Dein Nervensystem unterstützt

Meine Hündin Laya und ich haben eine sehr enge Bindung: Sie merkt ganz genau, wenn mich eine Situation überfordert (und umgekehrt genauso).

Gerade wenn es mir schwer fällt, mit bestimmten Gefühlen umzugehen, kommt sie oft zu mir und will kuscheln. Das wiederum hilft mir meist sofort, mich zu beruhigen und meinen Emotionen Raum zu geben.

Das ist ein wunderbares Beispiel für Co-Regulation. So bezeichnet man die Kommunikation zwischen zwei oder mehreren Nervensystemen: Wir beeinflussen wechselseitig den Gemütszustand des anderen (egal ob Mensch oder Tier).

Wahrscheinlich hast Du Dich auch schon einmal von einem gestressten Kollegen anstecken lassen oder musstest bei einer lachenden Freundin einfach mitlachen – genau das ist Co-Regulation.

Erst Co-Regulation, dann Selbstregulation

Generell bedeutet Selbstregulation die Fähigkeit, Dich eigenständig aus einem stressigen Zustand wieder zurück in einen entspannten, sicheren Zustand zu holen (bzw. trotz Herausforderungen im entspannten Zustand zu bleiben). Diese Fähigkeit des Nervensystems, auch Resilienz genannt, ist nicht angeboren, sondern wir lernen sie im Laufe unserer Entwicklung.

Denn: Babies kommen mit einem nicht vollständig ausgebildetem autonomen Nervensystem zur Welt. Sie können sich aufregen, aber nicht selbstständig beruhigen. Die Beruhigung muss über aufmerksame Bezugspersonen erfolgen – z.B. durch Körperkontakt, Sprachmelodie oder Mimik.

Über diese Co-Regulation lernt das Baby nach und nach, dass es nicht schlimm ist, wenn eine Situation sich unsicher anfühlt. Über die Jahre kann es immer selbstständiger einen unangenehmen Zustand aushalten. Es geht von der Co-Regulation in die Selbstregulation über.

Co-Regulation bleibt überlebenswichtig

Doch auch wenn ein Kind die Fähigkeit zur Selbstregulation gelernt hat, braucht das Nervensystem trotzdem immer wieder Co-Regulation von außen. Denn es wird das ganze Leben lang Situationen geben, die einen (über-)fordern, stark stressen oder sogar aus der Bahn werfen.

Kontakte mit vertrauten Menschen oder Tieren wirken dann wie ein Wundermittel, das beruhigt und dem Nervensystem wieder ein Gefühl von Sicherheit schenkt. Außerdem helfen Gespräche dabei, die eigenen, überwältigend wirkenden Gedanken zu sortieren und Herausforderungen aus neuer Perspektive zu betrachten.

So öffnest Du den Raum für Co-Regulation

Für Co-Regulation braucht es ein gewisses Maß an vertrauensvoller Verbindung, damit sie wirken kann. Vielen Menschen fällt das schwer – gerade wenn sie nie richtig gelernt haben, tiefe Bindungen aufzubauen. Doch dieser Prozess lässt sich trainieren und wird immer leichter.

So kannst Du Deinem Gegenüber einen Ort für Co-Regulation eröffnen:

  • Schaffe einen sicheren Raum, in dem Dein Gegenüber seine Emotionen fühlen und halten kann (z.B. durch eine Umarmung oder liebe Worte)
  • Sei präsent und höre zu, ohne das „Problem“ direkt lösen oder wegdiskutieren zu wollen (der Fokus liegt auf dem Prozess, durch den Dein Gegenüber hindurchgeht)
  • Bewerte das Verhalten Deines Gegenübers nicht und geh feinfühlig und sanft mit seinen Emotionen um (kein „ist doch nicht so schlimm“ oder „stell Dich nicht so an“)

Du kannst anhand dieser Faktoren auch gut einschätzen, wer in Deinem Umfeld Dir Co-Regulation ermöglicht. Denn nicht jeder Mensch ist so feinfühlig (und auch willens), Dir einen geschützten Raum halten zu können – doch genau das ist so wichtig, damit Du durch Deinen Gefühlsprozess hindurch begleitet wirst.

Denn nur, wenn Du lernst, diesen Prozess von Anfang bis Ende zu halten (statt Deine Emotionen immer wieder zu verdrängen oder von ihnen überwältigt zu werden), kommst Du gestärkt aus der Situation heraus und holst Dir so ein Stückchen mehr echte Balance in Deinen Alltag.

PS: Wie immer kommt es auch bei der Co-Regulation auf ein gesundes Gleichgewicht an. Manchmal ist es auch nötig, dem Gegenüber klare Grenzen zu setzen. Du entscheidest, wem Du Dich wann wie weit öffnest!

Hilfe durch einen Coach

Wenn es Dir schwer fällt, Hilfe von außen anzunehmen, kann die Arbeit mit einem Coach (oder Therapeuten) hilfreich sein. Hier ist ein Vertrauensverhältnis gegeben und der Coach hält Dir den sicheren Raum, so dass Du Dich mit Deinen Gefühlen auseinandersetzen kannst. Wenn Du Interesse an einer Coaching-Begleitung hast, dann findest Du hier meine Coaching-Angebote.

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