Routine für Dein Nervensystem

Ich bin letzte Woche das erste Mal seit zwei Jahren wieder geflogen. Früher war ich eine richtige Vielfliegerin – jedes lange Wochenende war ich irgendwo weit weg und in ein Flugzeug steigen war nichts Besonderes. Jetzt habe ich meine Hündin Laya und seitdem haben sich meine Reisepräferenzen definitiv geändert: Wir sind immer noch viel unterwegs, aber reisen meist gemeinsam mit dem Auto.

Mir hat mein Nervensystem letzte Woche ganz klar gezeigt, dass Fliegen mittlerweile keine Routine mehr für mich ist, sondern stattdessen ganz schön aufregend! Lass mich Dir mehr dazu berichten…

Routine bedeutet Sicherheit

Ich bin früher so oft geflogen, dass Fliegen für mich etwas ganz Normales war. Der Prozess lief fast schon automatisiert ab: Flug buchen, einchecken, zum Flughafen fahren, Sicherheitskontrolle, Gate finden – alles kein Problem.

Denn: Wenn Du etwas immer wieder machst, wird es zu einer Routine. Dein Gehirn muss nicht mehr jedes Mal ausführlich darüber nachdenken und verbraucht so weniger Energie. Dein Nervensystem weiß, dass keine unmittelbare Gefahr droht, und setzt Dich nicht unter Stress. Es „flutscht“ einfach.

Es gibt verschiedene Studien, ab wann eine Handlung zur Routine wird – manche sagen, wenn man etwas 35 Mal getan hat, manche sprechen von bis zu 180 Mal. Der gemeinsame Nenner: Je öfter Du eine bestimmte Sache wiederholst, umso einfacher und stressfreier wird sie für Dich.

Ohne Routine gilt: Raus aus der Komfortzone!

Eine einmal abgespeicherte Routine bleibt für immer im Gehirn verankert – Du kennst bestimmt den Spruch „Fahrradfahren verlernt man nicht“ (für die Nerds: Einmal im Gehirn verknüpfte Synapsen bleiben erhalten).

Aber: Wenn man eine Routine lange nicht ausführt, wird sie quasi „verschüttet“ beziehungsweise von anderen Routinen überlagert. Kommst Du dann wieder in die alte (oder eine ganz neue) Situation, brauchst Du ein paar Wiederholungen, um Dich zurecht zu finden – vor allem, wenn sich einzelne Schritte der Routine geändert haben.

Das bedeutet dann erstmal: Raus aus der Komfortzone! Dein Gehirn muss wieder aktiv über den Prozess nachdenken und mit viel Energieaufwand zahlreiche Entscheidungen treffen. Dein Nervensystem muss die Gefahrenlage einschätzen und hebt dazu den Stresslevel an.

Das Nervensystem ist aktiviert

Genau so ging es mir bei meinem Flug letzte Woche: Alles war irgendwie anders und teilweise neu, ich musste meine alte, eingerostete Routine anpassen – kurz gesagt, der ganze Prozess hat mich ein wenig gestresst.

Das hat mich an den Rand meiner Komfortzone gebracht, was ich in meinem Nervensystem und meinen Reaktionen deutlich gespürt habe: Ich habe alles zigmal kontrolliert. Ich habe extra Zeit eingeplant. Ich habe die Nacht vorher schlecht geschlafen. Alles Zeichen dafür, dass mein Nervensystem unter Stress stand und nach Sicherheit gesucht hat.

Am Rande der Komfortzone liegt das Wachstumspotenzial

Die gute Nachricht: Genau hier, am Rande der Komfortzone, liegt der Bereich, in dem wir persönlich wachsen. Kleine Herausforderungen helfen Dir, Deinen Toleranzbereich für stressige Situationen zu vergrößern und Deine Resilienz zu stärken.

So auch bei mir letzte Woche: Trotz kleiner Hindernisse bin ich erfolgreich nach England und zurück geflogen. Mein Nervensystem hat abgespeichert, dass ich mit dieser Herausforderung trotz erhöhtem Stresslevel gut umgehen konnte, und wird beim nächsten Mal schon viel weniger Alarm schlagen.

Denn: Je öfter Du bewusst den Rand Deiner Komfortzone aufsuchst und ein bisschen ausdehnst (die Betonung liegt auf „ein bisschen“ – kleine Schritte!), umso sicherer fühlt sich Dein Nervensystem auch in neuen Situationen. Deswegen geht es auch in der Arbeit mit dem Nervensystem nicht darum, jeglichen Stress zu vermeiden – sondern ganz bewusst zu spüren, wann der Stress kommt, und ihn dann halten zu können, ohne dass Du davon übermannt wirst. Und dafür sind diese kleinen Herausforderungen im Alltag ideal.

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