Das Gehirn mag keine Veränderung

Dein Gehirn macht nur etwa 2% Deiner Körpermasse aus, verbraucht aber 20% Deines Gesamt-Energiebedarfs. Wissenschaftler der Vanderbilt University in den USA haben ausgerechnet, dass es mit seinen 86 Milliarden Nervenzellen am Tag im Schnitt etwa 516 Kilokalorien benötigt!

Da Dein Gehirn Tag und Nacht aktiv ist, braucht es kontinuierlich Energie (genau wie Herz und Lunge). Den größten Energiebedarf haben dabei die Synapsen, also die Verbindungen zwischen den einzelnen Nervenzellen. Hier werden Signale von einer Nervenzelle zur nächsten übertragen.

Hohe Hirnleistung kostet extra Energie

In Studien hat sich gezeigt, dass es Unterschiede im Energieverbrauch gibt, je nachdem, welche Leistung das Gehirn gerade bringen muss. Im Ruhemodus (Schlaf oder Entspannung) ist der Verbrauch am geringsten, bei Routinehandlungen liegt er im Mittelmaß.

Wenn jedoch höhere Gehirnleistung benötigt wird, steigt der Verbrauch in bestimmten Hirnregionen um bis zu 12%. Zu solch „anstrengenden“ Leistungen gehören zum Beispiel Gedächtnisaufgaben, Problemlösungen und alles, was erhöhte Aufmerksamkeit und Konzentration braucht.

Auf Effizienz getrimmt

Weil das Gehirn bereits im Grundverbrauch im Vergleich zu anderen Organen so hoch liegt, bemüht es sich, wo immer möglich Energie zu sparen. Es liebt daher immer gleichbleibende Routinen (den typischen Alltagstrott) und scheut alles, was mental anstrengend sein könnte.

Dem Gehirn ist dabei egal, ob Dir Deine altbekannten Routinen gut tun und ob Du damit glücklich bist oder nicht: Je mehr Gehirnleistung Du brauchst, umso anstrengender wird es – und es will eben möglichst effizient arbeiten.

Deswegen ist Veränderung so schwer

Wenn Du also etwas in Deinem Alltag verändern möchtest (z.B. mehr Sport, bessere Ernährung, mehr Balance…) ist Dein eigenes Gehirn Dein größter Gegner. Es wird bei der kleinsten Möglichkeit versuchen, Dich wieder zurück in Deine alten Muster zu schicken – einfach, weil es weniger Kraft kostet.

Es ist so wichtig, Dir das immer wieder bewusst zu machen: Veränderung ist oft in der Essenz keine Frage der Angst vor dem Scheitern oder der fehlenden Motivation – Veränderung braucht auf neuronaler Ebene einfach Kraft, Energie und vor allem: Zeit!

Das Zauberwort: Neuroplastizität

Denn: Veränderung ist durchaus möglich – und zwar völlig unabhängig von Faktoren wie z.B. Deinem Alter. Wie mittlerweile wissenschaftlich nachgewiesen ist, ist das Gehirn nie „fertig“ ausgebildet, sondern kann sich grundsätzlich kontinuierlich weiterentwickeln.

Mit jedem neuen Impuls und jeder neuen Herausforderung bilden sich neue Synapsen und damit neue Nervenbahnen. So lernt das Gehirn und kann sich nach und nach umstrukturieren (das versteht man unter Neuroplastizität).

Die neuen Bahnen sind am Anfang noch dünn wie ein Trampelpfad: Du brauchst jedes Mal wieder Energie, um ihn zu betreten. Doch je öfter Du bewusst Impulse setzt und die „Anstrengung“ auf Dich nimmst, umso stärker werden die neuen Nervenbahnen.

Irgendwann wird aus dem Trampelpfad eine Autobahn und Du hast eine neue Routine etabliert. Und die kostet dann auch keine extra Energie mehr, sondern ist Dein neues Normal!

Mein Tipp: Kleine Schritte und Dranbleiben

Wenn es also etwas in Deinem Leben gibt, was Du verändern willst, dann hör nicht auf Deine Gedanken, die möglichst wenig Anstrengung wollen und Dich lieber in den alten Routinen halten. Mach Dir stattdessen bewusst, dass Du jederzeit die Synapsen in Deinem Gehirn neu verknüpfen kannst!

Wichtig dabei ist, Dich nicht zu überfordern (das würde zu viel Kraft kosten). Kleine Schritte erlauben den Nerven, nachhaltig neue Bahnen zu bilden, ohne Dir dabei zu viel zuzumuten. Und je öfter Du die kleinen Schritte gehst, umso leichter werden sie.

Am Anfang kostet das Energie – aber irgendwann wird es für Dein Gehirn einfach die neue Routine. So gestaltest Du Dein Leben (statt in Deinen Mustern gefangen zu bleiben)!

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